Alexander Hundeshagen

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    Quiet Quitting

    Work-Life-Balance und Achtsamkeit hinsichtlich der eigenen körperlichen und psychischen Gesundheit gewinnen für viele Menschen an Bedeutung. Studien belegen, dass immer mehr Arbeitnehmende in Deutschland ihre Arbeitszeit reduzieren würden, beispielsweise nur noch in Teilzeit oder in einer Viertagewoche arbeiten würden. Die stille Kündigung ist ein Trend in den USA, der auch immer deutlicher hierzulande spürbar ist. Dabei ist Quiet Quitting sorgfältig von der inneren Kündigung abzugrenzen, bei der Arbeitnehmende ihr Engagement merklich herunterfahren und ihre Arbeit stillschweigend verweigern. Quiet Quitter hingegen mögen ihren Job, auch wenn sie keine Extra-Arbeit oder Überstunden leisten.

    Definition: Was ist Quiet Quitting?

    Die wörtliche Übersetzung von Quiet Quitting ist stille Kündigung. Der Begriff ist jedoch nicht mit einer tatsächlichen oder inneren Kündigung gleichzusetzen. Er bezeichnet einen Trend in der Arbeitswelt, bei dem Arbeitnehmende keine berufsbedingten Extraaufgaben mehr erledigen, sondern lediglich die Tätigkeiten übernehmen, die auch vertraglich festgelegt sind. Das bedeutet auch, dass sie keine Überstunden mehr leisten, sondern nur die Stundenanzahl arbeiten, die im Arbeitsvertrag mit dem Arbeitgeber vereinbart wurde. Kurz gesagt, sie machen den Job, für den sie bezahlt werden – nicht mehr und nicht weniger. Statt ihre Freizeit mit Überstunden oder After-Work-Partys mit Kollegen zu verbringen, widmen sich Quiet Quitter nach der Arbeit ihren Familien oder anderen Dingen, die ihnen wichtig sind. Laut der Los Angeles Times hat erstmals Bryan Creely, ein Personalvermittler und Karrierecoach aus Nashville, den Begriff stille Kündigung verwendet. Und auch das TikTok-Video von Zaid Zeppelin, das mehr als 3,5 Millionen Mal geklickt worden ist, hat Quiet Quitting populär gemacht.

    Trend zum Quiet Quitting: Wenn die Arbeit an Bedeutung verliert

    Der Trend geht von den USA aus und wird vor allem von der jüngeren Generation Z, den Millenials, getragen, die eine andere Arbeitsmoral haben als etwa die Generation der Babyboomer. Sie identifizieren sich weniger stark mit ihren beruflichen Aufgaben und ihr Engagement im Job ist nicht mehr von Mehrarbeit und zusätzlichem Einsatz geprägt. Stattdessen nehmen für sie körperliche und psychische Gesundheit einen größeren Stellenwert ein. Der Hintergrund lässt sich unter anderem anhand einiger Zahlen verdeutlichen: Dem Statistischen Bundesamt zufolge haben 2021 in Deutschland etwa 4,5 Millionen Menschen mehr Arbeit geleistet als in ihrer Arbeitsplatzbeschreibung vorgesehen ist. Dem Gallup Engagement Index wiederum zufolge ist allein von 2018 bis 2021 das Risiko für einen Burnout um 12 Prozent gestiegen. Zunehmender Zeit- und Leistungsdruck, Stress, übermäßiges Engagement, Angst vor Arbeitsplatzverlust oder ausbleibende Wertschätzung und Anerkennung durch Vorgesetzte zählen zu den Faktoren, die einen Burnout auslösen können.   

    Doch der gesellschaftliche Fokus verschiebt sich allmählich. Wertschätzende Behandlung bei der Arbeit, Work-Life-Balance, der Wunsch, Arbeit und Familie besser miteinander zu vereinbaren sowie Achtsamkeit, Entschleunigung und Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung. Es findet ein Umdenken statt: Die Arbeit ist nicht mehr das Leben und ihr Stellenwert sinkt. Das bedeutet ebenfalls, mehr Verantwortung für sich zu übernehmen, besser auf seine Gesundheit, Ernährung und den eigenen Körper zu achten und Stress zu kompensieren. Zudem verschiebt sich der Fokus auf wichtigere Dinge oder neue Lebensziele. Umstände wie die Corona-Pandemie, aber auch Krankheit, Krisen oder die Geburt der eigenen Kinder und der Wunsch, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen, können dazu führen, dass die Arbeit an Bedeutung verliert.

    Darüber hinaus können auch konkrete Aspekte bei der Arbeit selbst dazu führen, dass sich Arbeitnehmende von ihrem Beruf innerlich distanzieren oder nur noch das Nötigste leisten. Zu den möglichen Faktoren zählen beispielsweise:

    • unklare Strukturen und Verantwortungsbereiche
    • Personalabbau
    • wenig Spielraum für eigene Entscheidungen
    • fehlende Wertschätzung oder Anerkennung der eigenen Arbeitsleistung
    • dauerhafte Unter- oder Überforderung
    • eingeschränkter Aufgabenbereich.

    Auswirkungen der stillen Kündigung auf Unternehmen

    Unternehmen stehen ohnehin aufgrund des Personal- und Fachkräftemangels in zahlreichen Branchen vor enormen Herausforderungen. Arbeitnehmende, die still gekündigt haben und nur noch die vertraglich festgelegten Aufgaben und Arbeitsstunden leisten, können für Arbeitgeber eine zusätzliche Belastung darstellen. Dabei bedingen sich Personalmangel und Quiet Quitting wechselseitig: Müssen weniger Beschäftigte mehr leisten, kann das ein Auslöser für die stille Kündigung sein. Leisten immer mehr Angestellte, die still gekündigt haben, weniger oder nur das Nötigste, ist es nicht unwahrscheinlich, dass immer mehr Arbeit liegen bleibt und Prozesse länger dauern. Es ist ebenfalls möglich, dass weniger Beschäftigte ihre Kollegen bei deren Tätigkeiten unterstützen oder Verbesserungen vorschlagen, um eventuelle Probleme zu beheben. Um langfristig neue Angestellte zu gewinnen und ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu stärken, müssen Unternehmen entsprechende Strategien und neue Anwerbekonzepte entwickeln.

    Was können Arbeitgeber gegen Quiet Quitting unternehmen?

    Das bedeutet in erster Linie, dass Arbeitgeber eine Arbeitskultur etablieren, in der die Arbeitnehmenden gern und aus sicher heraus mehr für das Unternehmen geben, ohne dass sie das Gefühl haben, ausgebeutet zu werden. Arbeitgeber die dies erfolgreich schaffen, stärken nebenbei ihre Reputation als attraktiver Arbeitgeber. Zu den wichtigsten Rahmenbedingungen für ein solches positives Arbeitsumfeld, das für potenzielle neue Mitarbeitende äußerst attraktiv ist, gehören unter anderem:  

    • faire Bezahlung
    • eindeutig definierte Arbeitszeiten
    • klare Aufgaben- und Verantwortungsbereiche
    • das Setzen von Prioritäten und Verteilen von Aufgaben gemäß der Stärken und Schwächen der Mitarbeitenden im Team
    • abwechslungsreiche Tätigkeiten
    • Pausenkultur in Form von regelmäßigen kurzen Pausen, die die Konzentration mehr stärken als ein einzige lange Pause
    • offenes und kreatives Betriebsklima
    • Wertschätzung, z.B. in Form von regelmäßigem Feedback
    • Ernst nehmen der Anliegen und Sorgen der Arbeitnehmenden
    • mehr Flexibilität, z.B. Remote Work, hybrides Arbeiten, Homeoffice
    • Unterstützung bei der persönlichen Weiterentwicklung
    • Reduzierung von Stress etwa in Form von Erholungs- und Entspannungsangeboten, z.B. Massagen, Sport- und Gesundheitskurse.
    Über den Autor
    Alexander Hundeshagen
    Alexander Hundeshagen ist Geschäftsführer der reputativ GmbH. Mit der Marke reputativ®, die auf Reputationsmanagement und Omnichannel-PR spezialisiert ist, engagiert sich das Unternehmen für die Steigerung und den Erhalt des guten Rufes und fördert das positive Bild ihrer Kunden.

     

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